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Erdgas Preisentwicklung. Ursachen und Hintergründe

Konjunktur und Großhandelspreise

Die Großhandelspreise, zu denen die Energieversorger einkaufen, gehen für sämtliche Energieträger (Erdgas, Strom, Kohle und Rohöl) aktuell wieder zurück, nachdem sie im vergangenen Jahr teils dramatisch gestiegen waren und der Staat umfangreiche Entlastungen für Gas- und Stromkunden auf den Weg gebracht hat. 

Die Hintergründe für die Entwicklungen an den Energiemärkten erläutern wir nachfolgend.  

Erdgaspreise sinken

Der Preis, den Energieversorger an den Energiemärkten bezahlen, hatte Ende August 2022 einen historischen Rekordwert von mehr als 300 Euro pro Megawattstunde erreicht. Danach bewegte sich der Preis wieder nach unten, blieb aber zunächst noch sehr volatil. Seit Jahresbeginn 2023 hat sich die Lage weiter entspannt – das Niveau, das der Markt jahrelang gewohnt war, ist jedoch passé.

Ursachen und Hintergründe:

  • Rückgang der Nachfrage: In Deutschland und Europa ist es erfolgreich gelungen, Erdgas einzusparen und zum Teil durch andere Energieträger (zum Beispiel Kohle oder Öl) zu ersetzen. Haushalte und Industrie haben ihren Verbrauch verringert. Aber natürlich hat auch die milde Witterung während der Heizsaison entscheidend mit dazu beigetragen, dass der Verbrauch insgesamt um mehr als 15 Prozent zurückging und die Einsparziele, die die EU ausgegeben hatte, übertroffen wurden.
     
  • Ersatz durch Importe aus anderen Ländern sowie Rückgriff auf Flüssigerdgas (LNG): Russisches Pipelinegas wurde durch Lieferungen aus anderen Ländern, vor allem aus Norwegen und den Niederlanden, sowie durch Flüssigerdgas erfolgreich substituiert. Seit Ende 2022 haben in Deutschland mehrere schwimmende Flüssigerdgasterminals ihren Betrieb aufgenommen und nehmen direkt am weltweiten LNG-Markt teil. Da Flüssigerdgas zu Börsenpreisen gehandelt wird und die Exporteure in die Märkte verkaufen, wo die höchsten Preise erlöst werden, hat der vermehrte Einsatz von Flüssigerdgas tendenziell preissteigernde Effekte. 
     
  • Komfortable Speicherfüllstände: Deutschland ist mit gut gefüllten Gasspeichern durch den Winter gekommen, da der Verbrauch dank der milden Witterung geringer als in den Vorjahren war und weniger ausgespeichert werden musste. Das Ziel von mindestens 40 Prozent Füllstand zum 1. Februar wurde deutlich übertroffen. Allerdings kann die Wiederbefüllung der Speicher für den Winter 2023/2024 teurer werden, da hierfür (anders als noch im vergangenen Sommer) kein Pipeline-Gas aus Russland zur Verfügung steht. 

Preiszusammensetzung

Neben den Beschaffungspreisen, die die Kosten für die Energieerzeugung abdecken, besteht Ihr Erdgaspreis aus folgenden Bestandteilen:

  • Netznutzungsentgelte
  • Kosten für Vertrieb und Abrechnung
  • Steuern und Abgaben

Zusammensetzung des Erdgaspreises 2022

Beispielhafte Darstellung für Haushaltskunden in Deutschland bei 20.000 kWh

Quelle MONTANA, Stand: Oktober 2022

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