3. Quartal 2021
Erdgas – Gaspreise auf neuem Rekordhoch
Sorge vor kaltem Winter treibt Preise nach oben

Die starke Aufwärtsbewegung der Gaspreise setzt sich auch im dritten Quartal 2021 fort. Niedrige Speichervorräte, ein spärlicher Nachschub und eine steigende Nachfrage haben eine Hochpreisphase von historischem Ausmaß nach sich gezogen.
Die lange Kälteperiode im Winter 2020/21, ein ungewöhnlich heißer Sommer in Asien (und Südamerika) sowie die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise haben weltweit zu einer starken Nachfrage nach Gas geführt. Dadurch weisen die deutschen Gasspeicher mit ca. 70 % einen deutlichen geringeren Füllstand auf als in den letzten Jahren. Die Sorge vor einem langen Winter mit einer angespannten Versorgungslage treibt die Preise nach oben. Nach wie vor ist es fraglich, wann die Ostsee-Pipeline Nordstream II zertifiziert wird und in Betrieb geht. Die Speicherbestände werden bis zum Winterbeginn deutlich unter dem langjährigen Mittel liegen.
Der Import von verflüssigtem Erdgas (LNG) nach Europa verharrte Sommer 2021 auf einem geringen Niveau, da auch am LNG-Markt eine enorme Nachfrage auf ein knappes Angebot mit steigenden Preisen trifft. Mit Stand September 2021 bezogen China, aber auch andere asiatische Staaten und südamerikanische Länder wie Brasilien, so viel verflüssigtes Gas wie noch nie – und dies zu horrenden Preisen.