3. Quartal 2022
Strom – Preise explodieren im Dezember regelrecht
Preisrallye zum Ende eines turbulenten Jahres

Nachdem sich der Markt zur Mitte des vierten Quartals wieder leicht beruhigt hatte, hat er kurz vor Weihnachten neue Rekordmarken gesetzt: Der Megawattstunden-Preis für den Frontjahreskontrakt hat die 300-Euro-Marke deutlich überschritten und ist damit im Vergleich zum Jahresbeginn 2021 auf das sechsfache Niveau gestiegen. Zwischen Weihnachten und Silvester fiel er dann jedoch wieder kräftig zurück, bleibt aber dennoch etwa zweieinhalbmal so hoch wie zu Jahresbeginn.
Die Entwicklung ist nach wie vor sehr stark von den hohen Erdgaspreisen und den stetig steigenden CO2-Preisen am europäischen Emissionshandelsmarkt getrieben. Hinzu kommt, dass im Zuge des Atomausstiegs drei deutsche Reaktoren zum Jahresende planmäßig vom Netz genommen wurden und somit Grundlastkapazitäten wegfallen.
Ein weiterer preistreibender Effekt, vor allem auf den Spotmärkten, kommt aus Frankreich: 15 Atomkraftwerke waren im November und Dezember wegen Wartungsarbeiten und technischer Störungen außer Betrieb. Frankreich musste seine Stromimporte aus Deutschland erhöhen und trieb die ohnehin hohen Börsenstrompreise in Deutschland zusätzlich nach oben.
Eine klare Tendenz ist zum Jahresende jedoch nicht zu erkennen. Es bleibt abzuwarten, ob die Preise weiter fallen oder wieder anziehen.