4,7/5

3979 Rezensionen

3. Quartal 2023

Erdgas – die Nervosität am Markt bleibt

Streiks in Australien führen zu höheren Preisen weltweit

Zu Beginn des Quartals sorgte der Abschluss der geplanten Wartungsarbeiten an der norwegischen Gasinfrastruktur für Entspannung auf dem Energiemarkt. Allerdings hielt der Rückgang nicht lange an. Anfang August stiegen die Spotmarktpreise innerhalb eines Tages von rund 30 €/MWh auf über 42 €/MWh in der Spitze.

Auslöser war die Ankündigung eines Streiks an LNG-Produktionsanlagen in Australien. Betroffen waren die größte australische LNG-Anlage des Betreibers Woodside sowie die Chevron-Anlagen.

Warum beeinflussen die australischen Streiks den europäischen Gasmarkt?

Australien gehört zu den drei größten LNG-Lieferanten der Welt. Die Sorge um mögliche Einschränkungen bei den Energiemengen führt zu größerem Wettbewerb, vor allem mit dem asiatischen Markt.

Für die Sommermonate war der Einfluss auf das Energieangebot in Europa aufgrund des geringen Bedarfs der EU an LNG-Mengen und der gut gefüllten Speicher gering. Dennoch kann für den Winter keine vollständige Entwarnung gegeben werden, da die Märkte auf mögliche Veränderungen auf der Angebotsseite nervös reagieren und die Volatilität am Markt hoch bleibt.

Einigung bei Woodside, Streik bei Chevron

Ende August konnte der Streik bei Woodside abgewendet werden, die Chevron-Anlagen wurden hingegen bestreikt. Dies reduzierte das Angebot auf dem globalen LNG-Markt und führte unverzüglich zu steigenden Gaspreisen. So lagen die Spotpreise zum Quartalsende bei rund 40 Euro, die Langfristkontrakte bewegten sich um 50 Euro herum.

Der Füllstand der deutschen Gasspeicher hat im September bereits die 95-Prozent-Marke überschritten, das für den 1. November gesetzte Ziel wurde somit vorzeitig erreicht.

Kontakt MONTANA
Wir beraten Sie gern!
Mo.-Fr.: 8:00-18:00 Uhr
kostenlos

Weitere Themen vom Energiemarkt

Öl – Produktionskürzungen bis Jahresende steigern Ölpreis

Zu Beginn des Quartals wurde das Auf und Ab der Ölpreise fortgesetzt, bevor ein Preisaufschwung bis auf ein Zehnmonatshoch von 93 Dollar pro Barrel im September einsetzte. Grund dafür waren unter anderem freiwillige Produktionskürzungen durch die USA, Saudi-Arabien und Russland.

Strom – Sommerwetter beeinflusst europäische Energiemärkte

Die hohen Temperaturen und gute Windverhältnisse sorgten für gute Photovoltaik- und solide Windenergieerzeugung. Der Strompreis fällt im Quartalsrückblick.

Energiemarkt-Update: Top- Börsennews auf einen Blick

Sie möchten sich über die wichtigsten Entwicklungen an den Energiemärkten informieren? Zeitnah, zuverlässig und verständlich.