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2. Quartal 2022

Erdgas – die Nervosität an den Märkten bleibt hoch

Ende Juni wird die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen 

Der Gaspreis hat seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Zu Beginn des 2. Quartals sorgte zunächst die von Russland geforderte Umstellung der Zahlweise für die Energieimporte für Unruhe. Dann schürte die Einstellung der russischen Gaslieferungen in verschiedene europäische Länder (Polen, Bulgarien, Finnland, Niederlande) auch in Deutschland die Sorge vor Lieferkürzungen oder Lieferunterbrechungen. Mitte Juni traten die Befürchtungen schließlich ein: Die Gaslieferungen über die Nord Stream 1 wurden von Russland um 60 % reduziert.

Die LNG-Importe sind derweil stark angestiegen. Die Bundesregierung bemüht sich, den Import zu diversifizieren, neue Beschaffungsquellen zu erschließen und den Bau von Flüssigerdgasterminals zu beschleunigen, um die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren. Einen herben Rückschlag stellte jedoch eine Explosion Anfang Juni in einem US-amerikanischen Flüssigerdgasterminal dar, da die geplanten Flüssigerdgaslieferungen aus den USA nach Europa nunmehr über Monate reduziert sind.

Die im April angelaufene Wiederbefüllung der deutschen Gasspeicher, die trotz der angespannten Situation zunächst gute Fortschritte verzeichnete, ist indes gefährdet. Zum Quartalsende betrug der Füllstand etwa 60 %. Bis 1. Oktober sollen jedoch 80 % und bis 1. November 90 % erreicht werden.

Als Reaktion auf die zunehmende Anspannung der Lage rief das Bundeswirtschaftsministerium am 23. Juni die Alarmstufe des Notfallplans Gas aus. Damit einher gehen verschiedene Maßnahmen, um die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten und den Gasverbrauch für die Stromproduktion zu reduzieren.

Die Preise für kurzfristige Lieferungen schossen zum Monatsende auf rund 140 Euro pro Megawattstunde, bei den Frontjahreskontrakten wurden mehr als 110 Euro notiert – über das Quartal legten die Preise um rund 30 %  zu.

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