Weniger Entlastung bei den Energiepreisen als angekündigt
Die Kaufkraft der Bürger und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhöhen war Ziel der durch die Regierung angekündigten Maßnahmen zur Strompreissenkung. Im Haushaltsentwurf von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) scheinen diese Pläne jedoch stark eingeschränkt.
Im Regierungsentwurf zum Haushalt 2025 sind Ausgaben zur Entlastung der Verbraucher bei Energiekosten in Höhe von 6,3 Milliarden Euro veranschlagt. Dies umfasst etwa die Senkung der Strompreise. Hierfür ist ein dreiteiliger Ansatz vorgesehen, der zum 1. Januar 2026 gültig werden soll.
- Verbraucher werden von der Gasspeicherumlage befreit.
- Die Stromsteuersenkung für Industrie und Landwirtschaft wird verlängert.
- Der Bund übernimmt einen stärkeren Anteil an den Netzentgelten.
Stromsteuersenkung nur für Industrie
Die im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD festgehaltene allgemeine Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß fällt weg. Stattdessen wird nur das produzierende Gewerbe entlastet. Für nicht produzierendes Gewerbe und Verbraucher sei eine Steuersenkung vorerst nicht darstellbar, begründete der Finanzminister die Entscheidung und kündigte an, im Verlauf der Regierungszeit weitere Entlastungen zu prüfen.
Zuschüsse zu neuen Netzen
Die sogenannten Netznutzungsentgelte sind ein Bestandteil des Strompreises. Sie stiegen wegen hoher Kosten für den Netzausbau in den letzten Jahren stark. Laut Angaben des Finanzministers will sich der Bund am Netzausbau stärker als bisher beteiligen. In welcher Höhe der Ausbau bezuschusst werden kann, legen Finanzministerium, Wirtschaftsministerium und Kanzleramt fest.
Gasumlage im Klimafonds
Die von Gaskunden bezahlte Gasspeicherumlage, die 2022 eingeführt wurde, soll abgeschafft werden. Die Gasspeicherumlage beträgt aktuell 0,289 Cent pro Kilowattstunde. Für einen Privathaushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh ergibt sich eine Entlastung in Höhe von knapp 58 Euro. Die fehlende Summe soll aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) beglichen werden. Die Opposition kritisierte den Plan, durch den sie wichtige Förderprogramme für moderne Heizungen, Wärmenetze und Zukunftsinvestitionen in der Industrie gefährdet sieht.
Linda Madir
Bereichsleiterin Geschäftskunden MONTANA Energieversorgung GmbH & Co. KG
Linda Madir hat viele Jahre Erfahrung in der Energieversorgung für die Immobilienwirtschaft und berät Hausverwalter zum Einkauf von Gas und Strom in ihren Liegenschaften. Ihre Stärke: Individuelle Ansprüche in ganzheitlichen Konzepten erfüllen.
