Die Ölpreise waren in der ersten Hälfte des Quartals auf Talfahrt und sanken nach der Ankündigung der OPEC+, freiwillige Förderkürzungen zurückfahren zu wollen, was einer deutlichen Produktionssteigerung entspricht. In Folge fiel die Notierung im Mai zeitweise sogar unter die psychologisch wichtige 60-Dollar-Marke, da man von einer starken Überversorgung ausging.
Auch die amerikanische Zollpolitik hielt die Märkte weiter in Atem. Die EU bemühte sich um Deeskalation, während China die erhöhten US-Strafzölle mit Gegenreaktion konterte. Der Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt stoppte. Experten reduzierten ihre Prognosen zur Ölnachfrage und befürchten ein zunehmendes Überangebot. Zusätzlich drückten schwache Aussichten für die Weltwirtschaft die Preise.
Eskalation des Israel-Iran-Konflikts
Im Juni war die Lage von geopolitischen Spannungen geprägt: Mit der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran sowie dem Eingreifen der USA wuchs die Sorge vor einer Blockade der Straße von Hormus. Das trieb den Ölpreis in die Nähe der 80-Dollar-Marke. Zum Ende des Monats gab der Preis infolge der Waffenruhe wieder deutlich nach und fiel auf das Niveau von Mitte Juni zurück. Trotz leichter Kursgewinne bleibt die Marktstimmung angesichts der zahlreichen Unsicherheiten weiterhin pessimistisch.
Robert Duranec
Leiter Handel und Portfoliomanagement bei MONTANA Energieversorgung
Robert Duranec ist seit über 18 Jahren im Energiehandel tätig und verantwortet die Energiebeschaffung und Bewirtschaftung von MONTANA. Er teilt sein tiefgreifendes Marktwissen zu Erdgas- und Strom.

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