4. Quartal 2021
Erdgas – Preise steigen im Dezember raketenartig an
Nach einem extremen Anstieg fällt der Megawattstunden-Preis wieder

Nach einer kurzen Stabilisierung im November hat der starke Aufwärtstrend der letzten Monate im vierten Quartal Ausmaße erreicht, die selbst langjährige Marktkenner bisher nicht für möglich gehalten hätten: Am 22. Dezember wurde der Kontrakt für das Kalenderjahr 2022 zu 140 Euro pro Megawattstunde gehandelt. Die Spotpreise erreichten gar um die 200 Euro. Die Preise haben sich damit im Dezember innerhalb von nur 14 Tagen in etwa verdoppelt – und das ausgehend von einem Niveau, das bereits historisch hoch war.
Der Grund für diese Preisexplosion ist vor allem der Streit um die Ostseepipeline Nord Stream 2: Russland hält die Gasflüsse nach Europa weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau und möchte so Druck erzeugen, um die Zertifizierung durch die Bundesnetzagentur zu erhalten und die Pipeline in Betrieb nehmen zu können.
Am 30. und 31. Dezember brachen die Preise wieder ein und fielen auf etwas unter 50 Euro zurück. Damit liegen sie aber immer noch etwa dreimal so hoch wie zu Jahresbeginn 2021. Das erste Quartal 2022 wird zeigen, ob eine Trendwende eingeleitet wurde oder die extreme Anspannung auf den Märkten anhält, die sich in den letzten Wochen auch durch enorme Preisschwankungen innerhalb einzelner Tage geäußert hat.